Schockierende Wahrheit: Über 40% aller Rentenauskünfte enthalten Fehler, die die spätere Rente erheblich reduzieren können. Im Durchschnitt verlieren Betroffene dadurch 150-300 Euro monatlich.
Die gute Nachricht: Diese Fehler lassen sich korrigieren. Wir zeigen Ihnen die häufigsten Probleme und wie Sie dagegen vorgehen.
Fehler #1: Fehlende Arbeitszeiten
Das Problem
Besonders häufig fehlen Arbeitszeiten aus den ersten Berufsjahren, kurze Beschäftigungen oder Zeiten bei Arbeitgebern, die ihre Daten nicht korrekt übermittelt haben.
So erkennen Sie es:
- Lücken in der Versicherungsbiografie
- Bekannte Arbeitsverhältnisse sind nicht aufgeführt
- Geringere Beitragsmonate als erwartet
Die Lösung
- Dokumentation sammeln: Arbeitsverträge, Gehaltsabrechnungen, Sozialversicherungsnachweise
- Kontenklärung beantragen: Formular V0100 bei der Deutschen Rentenversicherung
- Nachweise einreichen: Alle gefundenen Belege der Rentenversicherung vorlegen
Fehler #2: Falsche Entgeltpunkte
Entgeltpunkte bestimmen direkt die Höhe Ihrer Rente. Ein Fehler von nur 0,1 Entgeltpunkten bedeutet bereits über 3 Euro weniger Rente pro Monat - ein Leben lang.
Häufige Ursachen für falsche Entgeltpunkte:
Datenfehler
Falsch übermittelte Gehaltsdaten vom Arbeitgeber
Zeitliche Zuordnung
Falsche Zuordnung zu Kalenderjahren
Teilzeit-Fehler
Fehlerhaft aufgeteilte Entgelte bei Teilzeitarbeit
Fehler #3: Nicht berücksichtigte Ausbildungszeiten
Ausbildungszeiten können als Anrechnungszeiten oder sogar als Beitragszeiten berücksichtigt werden - werden aber oft übersehen.
Was oft vergessen wird:
- Schulische Ausbildung: Ab dem 17. Lebensjahr anrechenbar
- Hochschulstudium: Maximal 8 Jahre als Anrechnungszeit
- Fachschulausbildung: Oft als vollwertige Beitragszeit
- Berufsvorbereitende Maßnahmen: Können rentensteigernd wirken
Fehler #4: Falsche oder fehlende Kindererziehungszeiten
Kindererziehungszeiten bringen nicht nur Entgeltpunkte, sondern verlängern auch die Wartezeit. Doch sie werden häufig falsch oder gar nicht erfasst.
Anspruch für Kinder vor 1992
- 2,5 Jahre Kindererziehungszeit
- 2,5 Entgeltpunkte pro Kind
- Ca. 85 Euro mehr Rente pro Kind
Anspruch für Kinder ab 1992
- 3 Jahre Kindererziehungszeit
- 3 Entgeltpunkte pro Kind
- Ca. 105 Euro mehr Rente pro Kind
⚠️ Achtung bei der Zuordnung!
Bei verheirateten Eltern werden die Kindererziehungszeiten automatisch der Mutter zugeordnet. Eine nachträgliche Übertragung auf den Vater ist nur durch gemeinsame Erklärung möglich - aber zeitlich begrenzt!
Fehler #5: Übersehene Zurechnungszeiten
Zurechnungszeiten können die Rente bei Erwerbsminderung oder im Todesfall erheblich erhöhen. Doch sie werden oft nicht korrekt berechnet oder ganz übersehen.
Was sind Zurechnungszeiten?
Zurechnungszeiten simulieren, als hätten Sie bis zum regulären Rentenalter weitergearbeitet. Sie kommen bei Erwerbsminderungsrenten und Hinterbliebenenrenten zum Tragen.
Aktuelle Regelung: Zurechnungszeit bis zum 67. Lebensjahr, bewertet mit dem Durchschnitt der letzten vier Jahre vor dem Versicherungsfall.
So gehen Sie bei der Fehlerkorrektur vor
Professionelle Unterstützung bei Fehlern
Komplexe Fehler erfordern Fachwissen. Wir helfen Ihnen dabei, alle Fehler zu finden und erfolgreich korrigieren zu lassen.
Kostenlose Fehleranalyse vereinbarenErfolgsgeschichte aus der Praxis
"Bei der Familie Schmidt fanden wir in der Rentenauskunft 5 Jahre fehlende Arbeitszeiten und falsch berechnete Kindererziehungszeiten. Nach der Korrektur erhöhte sich die zu erwartende Rente um 380 Euro monatlich - das sind über 91.000 Euro mehr im gesamten Rentenbezug!"
- Beratungsfall aus unserem Büro
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